Elisabeth von Stechow   Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt Beeinträchtigung der emotional-sozialen Entwicklung

  
 

SMFö 10 Vorlesungen, Gruppenarbeiten und Texte 




 

Tagesveranstaltung 16.6.2025

 

Thema: Systemische und klientenzentrierte Erklärungsansätze


Vorlesung: Systemische Erklärungsansätze (9.00-9.45 Uhr)







Bitte hören Sie sich die Vorlesung an (9-9.45 Uhr)



Einzelarbeit: Übung: Systemische Wirkfaktoren (10.00-11.30 Uhr)


Der  unten stehenden Text versucht die Wirkung systemischer Interventionen anhand verschiedener Übungen zu erklären. Bitte suchen Sie sich mindestens zwei Übung aus und führen Sie diese durch. Überlegen Sie, ob Sie diese Techniken auch in der Schule gewinnbringend einsetzen können.





1. S. 27-34: Kontextualisierung: Niemand lebt für sich allein.
2. S. 34-43: Perspektiv-Wechsel: In den Mokassins des anderen.
3. S. 43-49 Refraiming: Vertrautes neu und anders sehen.
4. S. 49-54 Ressourcenorientierung: Auf die Stärken kannst du bauen.
5. S. 54-60 Lösungsorientierung: Ziele statt Probleme.




Vorlesung: Klientenzentrierte Erklärungsansätze und Therapien (11.30-12.30 Uhr)

















Bitte hören Sie sich die Vorlesung an.



Mittagspause 12.30-13.30 Uhr


Film: Zoff in der Schule - Streitschlichter, Konfliktlosten (13.30-13.50 Uhr)
















Bitte schauen Sie sich den Film an und achten Sie dabei besonders auf die Besonderheiten der klientenzentrierten Gesprächsführung.


Einzelarbeit: Übung: Klientenzentrierte Haltung und Reflexion (14.00-15.00 Uhr)


Bitte suchen Sie sich eine der beiden Übungen zur klientenzentrierten Gesprächsführung aus und führen Sie diese durch. 

Reflektieren Sie, ob sich Unterschiede zu ihrer normalen Haltung in Gesprächen ergeben.





Übungsbogen 4: Direkte Fragen vermeiden
Übungsbogen 5 Widerspiegeln



Gruppenarbeit: Fallgeschichte (15.00-17.00 Uhr)






Bitte lesen Sie die Fallgeschichte von Leo und überlegen Sie, wie Sie das Verhalten des Kindes aus systemischer oder klientenzentrierter  Sicht deuten können. Überlegen Sie geeignete Interventionen.
Ergebnispräsentation:
Bitte erstellen Sie ein Poster oder eine alternative Präsentation Ihrer Wahl mit ihren Überlegungen und senden Sie mir diese zu.





Vielen Dank für Ihre Mitarbeit, ich wünsche Ihnen ein schöne Woche!



Tagesveranstaltung 26.5.2025


Thema: Einführung in die Diagnostik und Intervention in der schulischen und außerschulischen Erziehungshilfe


Bei der Entstehung von Verhaltensstörungen bzw. Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung spielen zumeist mehrere Ursachen eine Rolle. Sie sind also multifaktoriell bedingt, so dass verschiedene Erklärungsansätze notwendig sein können, die Problemlage von verschiedenen Seiten zu beleuchten. Die Faktoren können in den individuellen Anlagen, lernbiografischen Bedingungen oder in der soziokulturellen Situation gefunden werden. Zu berücksichtigen sind darüber hinaus die (Ein-)Wirkung der sozialen Systeme wie Familie, Kindergarten, Schule, Peergroup etc.  Im zeiten Baustein werden aus verschiedenen Blickwinkeln die komplexe Situation von emotional-sozialen Beeinträchtigungen beleuchtet. Konkret geschieht dies unter psychologischen und schulpädagogischen Aspekte. Diese theoriegeleiteten Sichtweisen und Erklärungsansätze können helfen, die Fallgeschichte von Kindern mit schwierigen Verhaltensweisen besser zu verstehen. So können verschiedene Hypothesen für verschiedene Ursachen aufgestellt werden, um dadurch neue Erkenntnisse in die eigene subjektive Theorie einzubauen und zu zulassen. Fallverstehen und Diagnostik sollen dazu dienen, die individuellen Bedürfnisse und Problemlagen der Heranwachsenden zu erkennen. Das zentrale Ziel besteht darin, begründete und sinnvolle Schlussfolgerungen für präventive, intervenierende und förderliche Maßnahmen zu ermöglichen.

Vorlesung: Diagnostik im Förderschwerpunkt Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung (Zeitfenster 9.00-10.00 Uhr)






Bitte hören Sie sich die Vorlesung an (Zeitfenster 9.00-10.00 Uhr). Diese Vorlesung läuft nicht automatisch ab. Um den Ton zu hören, müssen auf die Lautsprechersymbole drücken, die erscheinen, wenn Sie mit dem Curser über die Folien gehen.


Einzelarbeit (Zeitfenster 10.00-11.15 Uhr)


Diagnostik im Förderschwerpunkt EmSoz
Paedagogik_bei_Verhaltensstoerungen_5_Diagnostik.pdf (1.48MB)
Diagnostik im Förderschwerpunkt EmSoz
Paedagogik_bei_Verhaltensstoerungen_5_Diagnostik.pdf (1.48MB)






Bitte lesen Sie den Text Ihrer Gruppe (nur die angegebenen Seitenzahlen) und markieren und notieren Sie sich die wichtigsten Inhalte (Zeitfenster 10.00-11.15 Uhr)


Gruppe 1 Klassifikationen (S. 157-164)
Gruppe 2 Testverfahren (S. 165-172)
Gruppe 3 Szenisches Verstehen (S. 173-181)
Gruppe 4 Ressourcen-orientierter Ansatz (S. 182-188)
Gruppe 5 Erziehungsplanung (S. 189-195)


Gruppenarbeit  (Zeitfenster: 11.30-14.30, inklusive einer Stunde Mittagspause):


Bitte treffen Sie sich mit Ihrer Gruppe zu einem Online-Meeting.
Sie haben einen Text zu einem spezifischen diagnostischen Ansatz in der schulischen Erziehungshilfe gelesen. Bitte fassen Sie die wichtigsten Ergebnisse  zusammen und überlegen Sie, ob Sie den Ansatz für Ihre eigenen Praxis für geeignet halten. Diskutieren Sie Vor- und Nachteile.
1 Ergebnispräsentation pro Gruppe
Bitte mir anschließend per Email zusenden!


Lerntheoretische Erklärungsansätze
Lerntheoretische Annahmen


Es ist eine Grundannahme der Lerntheorie, dass die Entwicklung des Individuums einzig durch Lernprozesse vorangebracht wird. Folglich werden auch Verhaltensabweichungen als „erlernt“ angesehen. Dabei werden Lernprozesse als Verknüpfungen zwischen situativen Reizen und Reaktionen aufgefasst. Das psychische Gesamtgeschehen spielt keine Rolle, Verhaltensreaktionen werden als Reaktionen auf situative Reizbedingungen gedeutet. Genetische Dispositionen oder Einflüsse von Reifungsprozessen werden nur gering bewertet. Verhaltensstörungen sind aus dieser Sicht sozusagen „bad habits“ (schlechte Angewohnheiten). Im diagnostischen Prozess wird rekonstruiert, inwiefern das Problemverhalten als „gelernte unerwünschte“ bzw. „nicht erlernte erwünschte“ Verhaltensweisen gedeutet werden kann. Die Verhaltensauffälligkeiten werden mittels systematischer Verhaltensbeobachtung genau erfasst, um einen differenzierten Blick auf die störenden Verhaltensweisen in ihrem jeweiligen Kontext zu bekommen. Anschließend werden die Verhaltensaspekte operationalisiert und eine Förderung konzipiert, die das Erlernen neuer erwünschter Verhaltensweisen verspricht. Tokensysteme und Verstärkerpläne sollen helfen, die neuen Verhaltensweisen mittels eines Belohnungssystems zu sichern. Eine weitere beliebte Maßnahme ist der Einsatz von Sozialen Trainings für Schüler*innen. Sie sollen dazu dienen, das ganze Klassen ein besseres Sozialverhalten erlernen. Die Wirksamkeit dieser Trainings ist begrenzt und wird insbesondere den Förderbedürfnissen „schwierige/r“ Schüler*in nicht gerecht.


Vorlesung: Lerntheoretische Erklärungsansätze (14.30 - 15.30 Uhr)








Bitte hören Sie sich die Vorlesung an.


Einzelarbeit (15.30-17.00)


Bitte  lesen Sie einen der beiden untenstehenden Text kritisch, machen Sie sich Notizen für die nächste Gruppenarbeit:









Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!


 
Tagesveranstaltung am 27.5.2025

Thema: Medizinische und psychoanalytische Sicht auf ADHS

Vorlesung: Medizinische Erklärungsansätze und Diagnostik am Beispiel von ADHS (9-10 Uhr)







Bitte hören Sie sich die Vorlesung an.



Einzelarbeit (Zeitfenster: 10.00-11.00 Uhr)
Medizinische Diagnostik ADHS


Bitte sehen Sie sich die Testverfahren zur medizinischen ADHS-Diagnostik an. Wenn Sie möchten, testen Sie sich selbst. Reflektieren Sie kritisch die Möglichkeiten und Grenzen der medizinischen ADHS-Diagnostik.










Vorlesung: Psychoanalytische Grundbegriffe und ADHS aus psychoanalytischer Sicht (11-12.15 Uhr)









Bitte hören Sie sich die Vorlesung an 


Mittagspause (12.15-13.00 Uhr)


Einzelarbeit (13.00-14.00)


Texte zum psychoanalytischen Fallverstehen:

Die unten stehenden Texte beschäftigen sich mit psychoanalytischen Erklärungsansätzen für schwieriges Verhalten und ADHS. Die Lebens- und Familiengeschichte des Kindes ist für eine psychoanalytische (Fall-)interpretation zentral. Es handelt sich auch bei der Förderung immer um eine individualpädagogische Intervention, weil jedes schwierige Verhalten individuell interpretiert wird. Dies unterscheidet sich deutlich von medizinischen oder lerntheoretischen Erklärungen.
Bitte lesen Sie einen der unten stehenden Text  und vergleichen Sie den Erkenntniswert von individuellen Fallrekonstruktion mit lerntheoretischen oder medizinischen Erklärungsansätzen für schwieriges Verhalten. Machen Sie sich Notizen für die Gruppenarbeit.
Es wäre schön, wenn Sie in ihrer Gruppe möglichst viele verschiedene Text gelesen haben!
Pro Person nur einen Text  lesen (freie Auswahl):












Film: Wo die starken Kerle wohnen (14.00-15.00)



Bitte sehen Sie sich den Film: "Wo die starken Kerle wohnen an"



Gruppenarbeit (online in den bekannten Gruppen)(15.00-17.00)


Aufgabe:


Die Kinder Robin und Nicola aus dem Film "Wo die starken Kerle wohnen" haben die Diagnose "ADHS" bekommen und werden mit Ritalin behandelt. Versuchen Sie die auffälligen Verhaltensweisen im Kontext der Lebensgeschichte und der Familienkonflikte zu verstehen. Diskutieren Sie den medizinischen, den lerntheoretischen und einen individualpädagogischen Zugang zum Fallverstehen. Welcher Erklärungsansatz eignet sich für Sie am besten, um die Kinder im neuen Schuljahr optimal zu fördern?


Ergebnispräsentation:

Methode Elevator Pitch (Video/Handy-Video/Podcast):


Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit ein*er Kolleg*in im Aufzug und haben während der gemeinsamen Fahrt nur ganz kurz Zeit, Ihre Ideen zum Fall "Nicola und Robin" vorzutragen, bevor der Aufzug hält und jeder in eine andere Richtung weitergeht. Dies ist ein "Elevator Pitch", also eine "Aufzugspräsentation", die höchstens 60 Sekunden lang sein darf.
Ihr Thema:
"Wie kann ich das Verhalten der beiden Brüder Nicola und Robin erklären? Welcher Förderansatz  ist geeignet?"


Schicken Sie mir ihr Video/Podcast bitte zu!


Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!













Tagesveranstaltung 5.5.2025

Thema: Historische Konstruktionen von Verhaltensstörungen

Das 19. Jahrhundert

Die Einführung in die historischen Grundlagen dieser Weiterbildung beschäftigen sich mit ideengeschichtlichen und institutionsgeschichtlichen Zugängen zur Verhaltensgestörtenpädagogik in der bürgerlichen Gesellschaft seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, die ihre Fortsetzung in modernen Bildern des Kindes mit Beeinträchtigungen in der emotionalen und sozialen Entwicklung findet. Die Ideengeschichte zeigt auf die historischen Konstruktionen des schwierigen Kindes als sittlich-verwahrlostes Kind, das Ende des 18. Jahrhundert durch Pestalozzi und im 19. Jahrhundert durch Wichern geprägt wurde. Hier wird Wichern vorgestellt, der der Pädagogik einen neuen Zugang zu schwierigen Kindern eröffnet, weil er die Ursache schwieriger Verhaltensweisen mit dem Aufwachsen unter ungünstigen gesellschaftlichen Umständen und Erziehungsbedingungen begründete. Seine Institution der Heimerziehung, das Rauhe Haus ist bis heute Vorbilder moderner Heimeinrichtungen. Im Laufe der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden Fragen der Erziehung der „verwahrlosten Jugend“ als Folge der Verarmung breiter Bevölkerungsschichten zunehmend als staatliche Aufgabe einer Fürsorgeerziehung diskutiert und findet in zahlreichen Gesetzen zum Kinder- und Jugendschutz ihre juristische Entsprechung. Die modernisierten Fürsorgeeinrichtungen sind jedoch nicht mehr so idyllisch, wie das Raue Haus es war. Das Elend der Heimerziehung besteht bis in die 70iger Jahre des 20. Jahrhunderts


Thema: Die Konstruktion der Sittlichen Verwahrlosung


Vorlesung: Sittliche Verwahrlosung und religiöse Erziehung bei Wichern (9-10.15 Uhr)







 

Texte: Wicherns Pädagogik im Rauhen Haus
Die folgenden Texte zum Rauen Haus stammen aus dem Buch von Bettina Lindmeier: Die Pädagogik des Rauhen Hauses. Zu den Anfängen der Erziehung schwieriger Kinder bei Johann Hinrich Wichern. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 1998.



Gruppe 1 Freizeit im Rauhen Haus
Lindmeier, B. (1998) Rauhes Haus Freizeit_1.pdf (6.66MB)
Gruppe 1 Freizeit im Rauhen Haus
Lindmeier, B. (1998) Rauhes Haus Freizeit_1.pdf (6.66MB)
Gruppe 2: Schule im Rauhen Haus
Lindmeier, B. (1998) Schule.pdf (8.26MB)
Gruppe 2: Schule im Rauhen Haus
Lindmeier, B. (1998) Schule.pdf (8.26MB)
Gruppe 3: Religiöse Erziehung
Lindmeier, B. (1998) Religioese Erziehung.pdf (6MB)
Gruppe 3: Religiöse Erziehung
Lindmeier, B. (1998) Religioese Erziehung.pdf (6MB)



Gruppe 4: Elternarbeit im Rauhen Haus
Lindmeier, B. (1998) Elternarbeit S. 256-267.pdf (4.62MB)
Gruppe 4: Elternarbeit im Rauhen Haus
Lindmeier, B. (1998) Elternarbeit S. 256-267.pdf (4.62MB)
Gruppe 5: Erziehung zur Arbeit
Lindmeier, B. (1998) Arbeit.pdf (9.41MB)
Gruppe 5: Erziehung zur Arbeit
Lindmeier, B. (1998) Arbeit.pdf (9.41MB)


Einzelarbeit:

Bitte lesen Sie den Text Ihrer Gruppe. (Zeitfenster 10-11 Uhr)


Gruppenarbeit:


Diskutieren Sie die Pädagogik des Rauhen Hauses für den ausgewählten Bereich in der Gruppe  und überlegen Sie , welche Elemente in der Gegenwart noch von Interesse sein könnten.  Fassen Sie die wichtigsten Ergebnisse zusammenfassen und präsentieren Sie diese auf einem Plakat oder einem Format Ihrer Wahl  (Zeitfenster 11-13 Uhr).


Mittagspause: 13 -14 Uhr


Thema: Verwahrlosung als gesellschaftliche Aufgabe am Ende des 19. Jahrhunderts


Das Kinderelend war im ausgehenden 19. Jahrhunderts, trotz des wirtschaftlichen Aufschwungs und gesetzlichem Kinderarbeitsschutz, keineswegs beseitigt. Berichte über die hohe Säuglings- und Kindersterblichkeit, Berichte über die Armut, die Wohnverhältnisse und die Verbreitung des Alkoholismus legen davon ein Zeugnis ab. Zeitgenössische statistische Erhebungen weisen darauf hin, dass immer noch ein Drittel der Volksschüler einer so genannten Kleinarbeit nachgehen müssen, um den Familienunterhalt mit zu sichern. Die Reichskriminalstatistik für 1896 gibt darüber Auskunft, dass 43 962 Jugendliche wegen Verbrechen und Vergehen gegen Reichsgesetzte verurteilt worden sind. Im Jahre 1882 wurden „nur“ 30 962 Jugendliche verurteilt, es kann also eine Steigerung der Jugendkriminalität für den angegebenen Zeitraum um 47% festge- stellt werden (Trüper 1900, S. 6)12. Die zeitgenössischen Pädagogen nehmen die Heranwachsenden als „bedrohte/ drohende Jugend“ bzw. „gefährdete/ gefährliche Jugend“ wahr. Die Sorge um das Kind und den Jugendlichen wird hier in den Kontext der Lösung der „sozialen Frage gestellt, die es zu lösen gilt. Die neuen Sozialversicherungssysteme sicheren und verbessern die Situation der Lohnarbeiter, die Fürsorge hingegen hat einen negativen Charakter, sie droht mit Erziehungs- und Abschreckungsprozessen Die Kinder, die als verwahrloste Kinder bezeichnet werden, gehen aus diesem Prozess hervor und stellen, als problematische „Randgruppenkinder“, die große Masse der Fürsorgezöglinge, die in Heil- und Erziehungsanstalten untergebracht werden.




Vorlesung: Verwahrlosung als gesellschaftliches Problem vom Ende des 19. bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts



 

Aufgabe:
Bitte hören Sie sich die Vorlesung an (14-15 Uhr)


Film: "Und alle haben geschwiegen" "Heimerziehung in den 50iger und 60iger Jahren des 20. Jahrhunderts"












Aufgabe:
Bitte sehen Sie sich den Film an (Zeitfenster 15-16 Uhr)


Textarbeit zur Heimerziehung


Text: Carola Kuhlmann (2013): Schwarze Pädagogik
Kuhlmann2013SchwarzePaedagogik.pdf (248.48KB)
Text: Carola Kuhlmann (2013): Schwarze Pädagogik
Kuhlmann2013SchwarzePaedagogik.pdf (248.48KB)


Aufgabe: Bitte lesen Sie den Text und machen sich Notizen über die "Schwarze Pädagogik" für die morgige Veranstaltung. (Zeitfenster 16-17 Uhr)



17 Uhr Ende der Veranstaltung
Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!




 

Tagesveranstaltung 6.5.2025
Thema: Historische Konstruktionen von Verhaltensstörungen
Das 20. Jahrhundert


Die Entstehung einer besonderen Pädagogik für schwierige Kinder: Von der Lehre von den Kinderfehlern bis zum Psychopathiekonzept

Eine systematische pädagogische Auseinandersetzung mit schwierigem Kinderverhalten kann auf die Lehre von den Kinderfehlern der Philanthropen zurückverfolgt werden. Diese pragmatisch-pädagogische Reformbewegung will eine, im Sinne der Aufklärung, vernünftige Erziehung. Sie stellt nicht so sehr die Perfektibilitätsidee (Erziehung zur Vollkommenheit) in den Vordergrund, vielmehr steht die Utilitarität (Erziehung zur Nützlichkeit) im Mittelpunkt ihrer Erziehungsbemühungen. Die Arbeitsfähigkeit wird zu einer zentralen Frage in der philanthropischen Volkserziehung. Neben der Ermahnung zur Nützlichkeit finden für fast alle kindlichen Lebensbereiche Gefahren und kindliche Fehler Beachtung. Volkserziehung wird in Anlehnung an die Medizin als Therapie bzw. Heilung konzipiert, so kommt auch dem Erzieher die Aufgabe zu, die Kinderfehler zu heilen. Zunächst tauchen Kinderfehler noch als „Unarten der Kinder“ auf, womit sowohl unerwünschte Äußerungen, wie Weinen, Schreien oder das Gebrauchen ungezogener Ausdrücke gemeint sind, aber auch Verhaltensweisen, die als charakterliche Eigenschaften angesehen werden, wie Habsucht, Bosheit oder Genäschigkeit. In einer der ersten umfassenden pädagogischen Theorien des 19. Jahrhunderts systematisiert Johann Friedrich Herbart (1776-1841) die Fehlerlehre und spricht bereits von „besonderen Zweigen der Pädagogik“. Herbart forderte eine „genaue Sonderung der Schüler“, um, trotz der „Verschiedenheit der Köpfe“, alle zu besseren Leistungen zu bringen (Herbart 1835). Eine tatsächliche Pathologisierung der Pädagogik kann nicht als Anliegen von Herbart bezeichnet werden. Dennoch hat er der Pathologisierung der unerwünschten kindlichen Verhaltensweisen die Tore geöffnet, wie es sich bei seinem Schüler Strümpell zeigt. Während Herbart „das pädagogische Eigentliche“ im Umgang mit den Fehlern der Zöglinge hervorhebt und mit „einheimischen Begriffen“ beschreibt, greift sein Schüler Ludwig Adolf Heinrich Strümpell (1812-1899) wieder auf die Idee der heilenden Pädagogik zurück und entlehnt sein Begriffsinventar aus der Medizin. Strümpell, der um die Jahrhundertwende als einer der bedeutendsten Pädagogen seiner Zeit angesehen wurde, gilt als Hauptvertreter einer systematischen Pädagogischen Pathologie. Strümpells Lehre stellt ein Novum dar, weil sie sich ausschließlich mit dem Problemfeld „Kinderfehler“ beschäftigt, das zugleich den Anspruch stellt, eine „Grundlegung“ für eine eigenständige wissenschaftliche Teildisziplin der Pädagogik zu sein. Strümpell bemühte sich um eine psychologische Begründung der Kinderfehler. Zwar sah er „Kinderfehler“ nach wie vor als Abweichung vom pädagogischen Ideal an, er beschrieb in erster Linie „allgemeine Fehler“, die Erziehungsschwierigkeiten bereiteten. Doch versucht er die physiologisch-psychologischen Zusammenhänge zu ergründen und wissenschaftlich zu erklären. Der lange Fehlerkatalog Strümpells, er beschreibt mehr als 300 Kinderfehler, bezeichnet die Grenzen der Normalität eines akzeptierten Verhaltens. Bereits in seiner „psychologischen Pädagogik“ (1880) erklärte Strümpell „Kinderfehler“ als Abweichung vom normalen kindlichen Seelenleben. Strümpell führt, in Anlehnung an die Psychopathielehre von Koch, im Jahr 1892 den Begriff der „psychopathischen Minderwertigkeit“ in die Pädagogik ein. Die „Lehre von den Kinderfehlern“ verliert immer mehr zugunsten der Theorie der „psychopathischen Minderwertigkeit“ an Bedeutung. Somit kann Strümpells Werk zugleich als Höhepunkt und Ende der „Lehre von den Kinderfehlern“ angesehen werden (Göppel 1989, S. 117 ff). Die 1896 von Strümpell, Trüper und Koch gegründete Zeitschrift „Die Kinderfehler“ wird von der Heilpädagogik und der Kinder- und Jugendpsychiatrie als konstituierendes Verbandsorgan benannt. Anfang des 20. Jahrhunderts wird sie in „Zeitschrift für Kinderforschung“ umbenannt, die moderne Psychopathen-Lehre, beschreibt von nun an, die Ursachen und Folgen des anormalen Verhaltens von Kindern.



Vorlesung (9.00-10.00 Uhr)






 

Aufgabe: Bitte hören Sie sich die Vorlesung an (9-10 Uhr)


Thema: Schwierige Kinder in der NS-Zeit und in der DDR


Die „besondere“ Pädagogik für die Schwachen und Kranken im Nationalsozialismus

In der Zeit des Nationalsozialismus setzt sich Karl Tornow, Hauptschriftleiter der Zeitschrift Die deutsche Sonderschule und hoher Funktionär in der nationalsozialistischen Fachschaft Sonderpädagogik dafür ein , die Begriffe Sonderpädagogik und Sonderschule in die Terminologie der nationalsozialistischen Schulpädagogik zu übernehmen, da die Verwendung des Begriffs Heilpädagogik eine Entwertung des nationalsozialistischen Heils-Begriffes sei (vgl. Hänsel 2008), aber auch die neuen Hilfsschüler/innen besser beschreibe: „Der Begriff der Besonderung hat den Vorteil, dass hier nur eine Abweichung vom Üblichen mitgedacht wird, ohne dass sich wie beim Heilen eine Sinngebung auf Krankes, Anormales, Defekthaftes und wie die gefühlsbetonten Begriffe alle heißen, die uns so leicht gegeneinander aufbringen, einschleichen“ (Karl Tornow zit. nach Hänsel 2006, 103). Die nationalsozialistische Sonderschule sollte als „Sammelbecken“ für diejenigen Kinder dienen, die in der Volksschule nicht mitkommen. Ihre Aufgabe wurde in der „Brauchbarmachung“ (Alfred Krampf) und der gesellschaftlichen „Anpassung“ gesehen. Kinder, die als „erblich belastet“ verunglimpft wurden, wurden der Zwangssterilisation zugeführt (Triebe 2017, S. 169). Die Hilfsschullehrer/innen übernahmen dabei die Aufgabe Personalbögen zu erstellen, die als Erfassungsinstrument für die Sterilisationsmaßnahmen dienten. Zur Unterstützung der Mediziner konstruierten oder übernahmen die Sonderpädagog/innen Diagnosen, wie angeborener Schwachsinn, Unbildbarkeit oder moralischer Schwachsinn und Unerziehbarkeit. Zwischen 1933 und 1945 wurden ca. 400.000 Zwangssterilisationen durchgeführt), ca. 300.000 Kinder und Jugendliche wurden Opfer der Euthanasiemorde oder starben in Jugendkonzentrationslagern (vgl. Ellger-Rüttgardt 2008). Die neue Begrifflichkeiten Sonderpädagogik und Sonderschule sowie die Etablierung der Hilfsschullehrer/innen als selbständige Berufsgruppe, wurden in der Nachkriegsära nicht kritisch hinterfragt, sondern als Errungenschaften betrachtet (vgl. Hänsel 2006, 2008).

 


Vorlesung: Die Vernichtung der "Unwerten" und "Unerziehbaren" in der NS-Zeit und in der DDR












Aufgabe: Bitte hören Sie sich die Vorlesung an (10-10.50 Uhr)




Film: Die Unwertigen: Jugendliche als Opfer der NS-Rassenhygiene und den Folgen bis heute. Ein Film von Renate Günther-Greene


Aufgabe: Bitte sehen Sie sich diese absolut sehenswerte Doku an. Ich habe Ihnen den ersten Teil verlinkt. Insgesamt sind sechs Teile auf YouTube hochgeladen, die wahrscheinlich automatisch nacheinander starten. Ich empfehle Ihnen die gesamte Doku anzuschauen (Zeitfenster 10.50-12.15 Uhr).






Mittagspause: 12.15 - 13 Uhr


Einzelarbeit:
Bitte wählen Sie einen der beiden unterstehenden Texte (Nationalsozialismus oder Gewalt als Erziehungsmittel in der Heimerziehung) aus und lesen Sie ihn (Zeit: 13-14 Uhr).


Carola Kuhlmann: Nationalsozialistische Pädagogik
Kuhlmann2013NationalsozialistischePaedagogik.pdf (285.16KB)
Carola Kuhlmann: Nationalsozialistische Pädagogik
Kuhlmann2013NationalsozialistischePaedagogik.pdf (285.16KB)


Hafeneger: Gewalt als Erziehungsmittel
Hafeneger2017 GewaltAlsErziehungsmittelInDer.pdf (238.58KB)
Hafeneger: Gewalt als Erziehungsmittel
Hafeneger2017 GewaltAlsErziehungsmittelInDer.pdf (238.58KB)





Film: Umerziehung im Jugendwerkhof Torgau





Aufgabe: Bitte sehen sie sich den Film an (14.00 -14.45 Uhr)

Online-Gruppenarbeit (Zeitfenster 15-17 Uhr)

Aufgabe:
Diskutieren Sie den Wandel der historischen Bilder von schwierigen Kindern und die Bedeutung von Gewalt in der Erziehung. Sehen Sie auch aktuelle Gefahren der Anwendung von Gewalt durch professionelles pädagogisches Personal in der schulischen und außerschulischen Erziehungshilfe?
Halten Sie die Ergebnisse Ihrer Gruppenarbeit in einer Präsentationsform Ihrer Wahl fest und senden Sie mir diese zu.


Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!













Tagesveranstaltung 4.3.2025

Thema: Aufwachsen unter erschwerten Bedingungen

Kindesmisshandlung und Traumapädagogik

 

Häufige Ursache von Entwicklungsstörungen im emotional sozialen Bereich ist Kindesmisshandlung, wobei sich Vernachlässigung, Misshandlung und sexuelle Gewalt unterscheiden lassen. Die Kindesvernachlässigung beschreibt die Unkenntnis oder die Unfähigkeit von Eltern die körperlichen, seelischen, geistigen und materiellen Grundbedürfnisse eines Kindes zu befriedigen. Misshandlung drückt sich häufig durch Gewalt als reguläres Erziehungsmittel oder psychische Misshandlung wie Abwerten, Beschimpfen oder systematisches Überfordern des Kindes aus. Sexuelle Gewalt verletzt stets die ungestörte Gesamtentwicklung des Kindes durch vorzeitige sexuelle Erlebnisse. Alle Formen von Kindesmisshandlungen haben, neben eventuellen physischen Folgen negative Konsequenzen für die emotionale, soziale und psychische Entwicklung. Hierzu gehören Fehlentwicklungen im Sozialverhalten, Distanzlosigkeit und Aggressivität oder völliger Rückzug, Angst und Depressionen, ein mangelndes Selbstwertgefühl, Apathie und gestörte Wach- und Schlafphasen. Auch die kognitive und damit die schulische Entwicklung können beeinträchtigt werden. Probleme bei der Steuerung des Verhaltens, beeinträchtigte Bindungsfähigkeit, posttraumatische Belastungsstörungen und vermehrte Suizidversuche sind weitere schwerwiegende Folgen.


Vorlesung: Kindesmisshandlung





Kindesmisshandlung
PDF zur Vorlesung
Kindesmisshandlung PDF.pdf (5.65MB)
Kindesmisshandlung
PDF zur Vorlesung
Kindesmisshandlung PDF.pdf (5.65MB)




 

Aufgabe:

Vorlesung anhören und die mitlaufende PowerPoint ansehen. (Zeitfenster 9.00-10.15  Uhr)


Kaffeepause:

10.15 - 10.30 Uhr

Film:

"Wölfe im Schafspelz. Wie Kinder zu Opfern sexueller Gewalt werden"
















 

Aufgabe:

Bitte schauen Sie sich den Film zur sexuellen Gewalt gegen Kinder in Institutionen an (Zeitfenster 10.30-11.15  Uhr).



Traumapädagogik

Der Begriff Trauma stammt aus dem Altgriechischen und steht für „Verletzung“ oder „Wunde“. In der Medizin wird darunter vor allem die Verletzung des Körpers verstanden, während im psychologischen Feld die Verwundung der Psyche bzw. der Seele beschrieben wird. Spricht man hier von Trauma, kann zwischen zwei verschiedenen Betrachtungsschwerpunkten unterschieden werden: Potentiell Traumatische Ereignisse und der Traumatisierung an sich.
Belastende Ereignisse, die als Traumatische Ereignisse gelten, sind gekennzeichnet durch ihr plötzliches, unerwartetes Auftreten und ihr heftiges, zerstörerisches Potential. Die betroffene Person wird mit (drohendem) Tod oder ernsthaften Verletzungen an sich oder anderen konfrontiert. Sie verspürt eine Ausweglosigkeit, welche sie hilflos, ohnmächtig und mit dem Gefühl, der Situation schutzlos ausgeliefert zu sein, zurücklässt. Dabei kann die Dauer des extremen Leids variieren und ist nicht auf einzelne Ereignisse begrenzt, sondern kann auch über mehrere Jahre hinweg erlebt werden. Die Folgen solcher traumatischen Ereignisse sind Belastungen der Psyche und mitunter psychische Störungen, die sich ebenfalls in Ausmaß, Intensität und Dauer unterscheiden können.  beschreibt aber nicht nur das traumatische Ereignis, sondern auch das daraus resultierende Erleben – die Traumatisierung – der betroffenen Person. Sie sieht sich mit extremen Bedrohungen konfrontiert, welche die eigenen individuellen, bewussten Bewältigungsmöglichkeiten überfordern. Allumfassende Hilflosigkeit und Ausgeliefert sein führen zu einem innerlich überflutenden „Stresszustand“, was wiederum dazu führt, dass die betroffene Person nicht dazu in der Lage ist, wie in gewöhnlichen Belastungssituationen aktiv zu reagieren.


Podcast: Traumapädagogik


Traumapädagogische Ansätze
Podcast
2.2 Traumapaedagogische Ansaetze.MP3 (13.24MB)
Traumapädagogische Ansätze
Podcast
2.2 Traumapaedagogische Ansaetze.MP3 (13.24MB)

 


 

Mittagspause 12-13 Uhr


Einzelarbeit:

Bitte lesen Sie den Text aufmerksam. Beantworten Sie die Impulsfragen auf Seite 100 für sich alleine (Zeitfenster 13.00-15.00)



Text Traumapädagogik
Traumapaedagogik Schule.pdf (192.85KB)
Text Traumapädagogik
Traumapaedagogik Schule.pdf (192.85KB)





 

Gruppenarbeit (Online-Meeting):

Diskutieren Sie auf der Grundlage der Impulsfragen auf Seite 100 welche Möglichkeiten Sie in der Schule haben, traumatisierten Kindern angemessen zu begegnen (Zeitfenster 15.00-17.00).


Erstellen Sie eine Ergebnissicherung Ihrer Wahl (Handout, Podcast, Plakat usw.) zu Ihren Überlegungen und senden Sie mir diese  zu.

Ende der Tagesveranstaltung 17.00 Uhr 

Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!





Tagesveranstaltung 24.1.2025


Thema: Aufwachsen unter erschwerten Bedingungen
Armut und Bildungsbenachteiligung


Eine schwere gesellschaftliche Belastung und ein besonders relevanter Risikofaktor ist das Aufwachsen von Kindern in Armut. Dieses hängt untrennbar mit Bildungsbenachteiligungen zusammen. Besonders schwer trifft es dabei Kinder mit Migrationshintergrund. Hier treffen mehrere Entwicklungsrisiken aufeinander. Mit der materiellen Notsituation geht meist auch Armut im sozialen Leben der Kinder einher, die beispielsweise seltener Freund*innen mit nachhause bringen können und weniger Gelegenheiten zu haben, Kontakte zu knüpfen. Schulisch fallen sie tendenziell durch schlechtere Noten, häufigere Wiederholungen und schlechtere Integration in die Klassengemeinschaft auf. Dies hängt unteranderem mit den zeitlichen, materiellen, räumlichen und kognitiven Ressourcen der Eltern zusammen ihre Kinder zu unterstützen.



Vorlesung: Armut und Bildungsbenachteiligung (9.00-10.15 Uhr)



 



PDF: Armut und Bildungsbenachteiligung
Armut und Bildungsbenachteiligung 2022.pdf (22.63MB)
PDF: Armut und Bildungsbenachteiligung
Armut und Bildungsbenachteiligung 2022.pdf (22.63MB)

 


 

Aufgabe: Bitte hören Sie sich die Vorlesung an (9-10.15 Uhr)


Kaffeepause (10.15-10.30 Uhr)


Film: Reportage: Kinderarmut (10.30-11.15 Uhr)



 




Einzelarbeit (11.15-12.00 Uhr)


Bitte überlegen Sie, welchen Beitrag die Schule zur Kompensation von Kinderarmut machen kann.  Notieren Sie Ihre Überlegungen.


Mittagspause: 12.00 - 13.00 Uhr


Thema: Bindungstheorie


Die Bindungstheorie befasst sich mit dem Verhalten von Menschen in engen Beziehungen. Die Theorie untersucht zunächst die ersten Beziehungen eines Babys bzw. Kleinkindes zu seiner Mutter oder anderen wichtigen Bezugspersonen, wenn das Bindungssystem durch Ärger, Trauer oder andere Belastungen aktiviert ist. Die frühen Bindungserfahrungen sind jedoch für das weitere Leben entscheidend, denn die Heranwachsenden entwickeln auf der Basis dieser Erfahrungen innere Arbeitsmodelle, die alle weiteren Beziehung prägen.

Podcast: Bindungstheorie


Podcast: Bindungstheorie
Bindungstheorie.mp3 (18.07MB)
Podcast: Bindungstheorie
Bindungstheorie.mp3 (18.07MB)

 


PDF zum Podcast Bindungstheorie
Bindungstheorie.pdf (63.7KB)
PDF zum Podcast Bindungstheorie
Bindungstheorie.pdf (63.7KB)

 


Aufgabe: Bitte hören Sie sich den Podcast zur Bindungstheorie an oder lesen Sie den Text (Zeitfenster: 13.00-13.30)


Gruppenarbeit (Online-Meeting)


Aufgabe: Bitte teilen Sie die unten stehenden Texte in Ihrer Gruppe auf und lesen Sie sie (Lesedauer ca. 60-90 Minuten). Diskutieren Sie die Bedeutung der Ergebnisse für Ihren Schulalltag und wählen Sie eine geeignete Präsentationsform. Senden Sie mir die Ergebnisse zu (Zeitfenster 13.30-17.00 Uhr).


Text 1: Bindung und Heimerziehung
Unzner Bindungsgeleitete Interventionen im Heim.pdf (55.68KB)
Text 1: Bindung und Heimerziehung
Unzner Bindungsgeleitete Interventionen im Heim.pdf (55.68KB)
Text 2: Bindungsgeleitete Interventionen in der Erziehungshilfe
Julius Bindungsgeleitete Interventionen in der schulischen Erziehungshilfe.pdf (126.07KB)
Text 2: Bindungsgeleitete Interventionen in der Erziehungshilfe
Julius Bindungsgeleitete Interventionen in der schulischen Erziehungshilfe.pdf (126.07KB)
Text 3: Bindung und Gewalt
Julius Bindung und Gewalt.pdf (88.92KB)
Text 3: Bindung und Gewalt
Julius Bindung und Gewalt.pdf (88.92KB)
Text 4: Bindung und Schule
Schleiffer Bindung Schule.pdf (140.92KB)
Text 4: Bindung und Schule
Schleiffer Bindung Schule.pdf (140.92KB)

 




Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!




Tagesveranstaltung 22.11.2024


Thema: 
Aufwachsen unter erschwerten Bedingungen

Resilienz und familiäre Belastungen und Erziehungsstile

Diese Tagesveranstaltung  thematisiert die Risiken des Auswachsens unter erschwerten Lebensbedingungen. Doch zunächst werfen wir einen Blick  auf die Resilienzforschung: Diese beschäftigt sich mit der Frage, warum sich manche Kinder oder auch ganze soziale Systeme wie Familien, trotz belastender Lebensumstände positiv entwickeln und somit eine psychische Widerstandsfähigkeit gegenüber biologischen, psychosozialen und psychologischen Entwicklungsrisiken aufweisen. In der Resilienzforschung werden sowohl Schutzfaktoren als auch Entwicklungsrisiken erforscht. Diese Entwicklungsrisiken können problematische Lebensereignisse wir Armut, Flucht und Verlusterfahrungen aber auch überdauernde Lebenssituationen wie problematische Erziehungsstile oder Vernachlässigung sein und sind somit auch potentielle Ursachen für psychische Erkrankungen und Beeinträchtigungen im sozial-emotionalen Bereich. Die Risiken kumulieren sich – treffen zwei Risikofaktoren zusammen, ist die Wahrscheinlichkeit für eine psychische Erkrankung (und damit auch für Auffälligkeiten im Verhalten) bereits vervierfacht, bei vier Risiken verzehnfacht sie sich. Dieser Forschungsansatz ermöglicht es, Chancen und Grenzen unseres pädagogischen Handeln zu reflektieren.

 

 

 


Vorlesung: Risiko und Resilienz (9.00-10.15 Uhr)


 

 



PDF Risiko und Resilienz
Risiko_und_Resilienz_2022.pdf (4.21MB)
PDF Risiko und Resilienz
Risiko_und_Resilienz_2022.pdf (4.21MB)

 

 





Einzelarbeit (10.15-12.00 Uhr)


Aufgabe: 

Bitte lesen Sie den Text Ihrer Gruppe. Überlegen Sie welche Möglichkeiten die Resilienzförderung in der pädagogischen Arbeit bietet und ob dieses Konzept auch für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf in der emotionalen und sozialen Entwicklung fruchtbar gemacht werden kann.


Gruppe 1: Hillenbrand: Resilienz

 

 



Gruppe 2: Göppel: Resilienz und Schule

 

 



Gruppe 3: Wustmann: Resilienz und Frühpädagogik

 

 





Gruppe 4: Fingerle: Resilienz

 

 



Gruppe 5: Opp/Wenzel: Risiko und Schutzfaktoren in der Schule

 

 



Mittagspause (12-13 Uhr)


Gruppenarbeit (13.00-15.45)

Aufgabe:
Diskutieren Sie im Online-Meeting in Ihrer Gruppe die Frage:
Welche Möglichkeiten der Resilienzförderung sind in der pädagogischen Arbeit vorstellbar und bieten sich für Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf in der emotionalen und sozialen Entwicklung an?


Ergebnissicherung:
Ergebnisse der Gruppenarbeit zusammenfassen und als Plakat oder Podcast (max. 10 Minuten!) mir zusenden (1 Plakat/Podcast pro Gruppe).


Familiäre Belastungen und Erziehungsstile

Familiäre Belastungen und ungünstige Erziehungsstile haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung von Heranwachsenden. Kinder die unter solchen Risikosituationen aufwachsen neigen auch schulisch häufig zu Disziplinproblemen und zeigen eher schlechte Leistungen.

Vorlesung: Familiäre Belastungen und Erziehungsstile (16.00-17.00)



 

 










 

 




Bitte hören Sie sich die Vorlesung an und reflektieren Sie Ihren Erziehungsstil als Lehrer*in.



Ende: 17 Uhr




Tagesveranstaltung am 8.11.2024


Thema: Einführung in den Förderschwerpunkt "Beeinträchtigung der emotionalen und sozialen Entwicklung"

Die Inklusion von Schüler*innen mit emotional-sozialen Beeinträchtigungen stellt viele Fach- und Lehrkräfte vor eine besondere Herausforderung. Die Hintergründe für die Entwicklung von emotionalen und sozialen Beeinträchtigungen verweisen auf sehr komplexe und multiple Problemlagen, die sich in den unterschiedlichen Lebensweltbezügen von Kindern einstellen. Im ersten Baustein soll ein grundlegender, aber aktueller Wissensstand zum Thema „Beeinträchtigung in der emotionalen und sozialen Entwicklung“ vermittelt werden. Kinder können in der Schule durch ihr Verhalten zum Ausdruck bringen, dass ihre Entwicklung bzw. ihr Leben durch innere und/oder äußere Gegebenheiten beeinträchtigt ist. Die Art und Weise des Verhaltens, wie diese Kinder auf diese Beeinträchtigung im Person-Umwelt-Bezug aufmerksam machen, ist wie die Kinder selbst, sehr unterschiedlich und individuell. Die Ursachen und Genese dieser „Verhaltensstörungen“ sind zumeist multidimensional, durch mehrere, zusammenwirkende Faktoren bedingt und lassen sich nur unter komplexen Aspekten erkennen und erklären.


Audio-Vorlesung: Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung aus pädagogischer  Sicht (9.00 Uhr - 10.00 Uhr)



 

 


 

 

 



Einzelarbeit (10.00-10.15 Uhr) Reflexion


Welche Erfahrungen im Umgang mit schwierigen Schüler*innen habe ich?
Welche Verhaltensweisen finde ich in meinen Schulalltag besonders belastend?
Orientieren Sie sich an der unten stehenden Tabelle (in Anlehnung an das Beobachtungsverfahren zur Analyse von aggressionsbezogenen Interaktionen im Unterricht (BAVIS))



 

 


 

Audio-Vorlesung: Beeinträchtigungen der emotionalen und sozialen Entwicklung aus psychiatrischer  Sicht (10.30 Uhr - 11.30 Uhr)


 

 



 

 



Einzelarbeit: Psychiatrische Störungsbilder 

Texte für die Gruppenarbeiten (11.30-14.30 Uhr inklusive 45 Minuten Mittagspause)

Bitte lesen Sie die Texte Ihrer Gruppe. Die Texte mit "Mal5 kjp" im Titel sind häufig recht lang und dienen der Vertiefung, die anderen Texte sind kurz und geben einen Überblick. Sie können die Texte auch innerhalb Ihrer Gruppe aufteilen. Bitte machen Sie sich kurze Notizen der wichtigsten Ergebnisse für die Gruppenarbeit.


Gruppe 1: Essstörungen


Mal5 Bulimie.pdf (164.15KB)
Mal5 Bulimie.pdf (164.15KB)

 

 


 

 




Gruppe 2: Zwangsstörungen und Asperger-Syndrom


Mal5 Asperger.pdf (224.73KB)
Mal5 Asperger.pdf (224.73KB)

 

 


 

 


Gruppe 3: Angststörungen


 

 



Gruppe 4: Autoaggression nd Suizidalität


 

 


Gruppe 5: Depressive Störung


 

 



 Online-Gruppenarbeit (Zeitfenster 14.30-17.00 Uhr)


Bitte treffen Sie sich mit Ihrer Gruppe online und diskutieren Sie die Erkenntnisse aus den Texten, die Sie für Ihren schulischen Alltag relevant finden. Erstellen Sie ein Plakat, auf dem Sie Ihrer wichtigsten Ergebnisse festhalten, so dass auch die anderen Gruppen, von Ihrer Arbeit profitieren können. Bei den Gruppenarbeiten geht es darum, die Inhalte im gemeinsamen Gespräch zu vertiefen und zu reflektieren. Das Plakat muss deshalb auch keinen Anspruch auf inhaltliche Vollständigkeit haben und soll in dem dafür vorgesehenen Zeitfenster erstellt werden.
Bitte schicken Sie das Ergebnis der Gruppenarbeit im Anschluss an mich und an die Teamer*innen, damit diese es auf den Bildungsserver hochladen können.


Hausaufgabe
Bitte schauen Sie sich die Plakate der anderen Gruppen an, damit Sie auch diese Informationen zur Kenntnis nehmen.


Ende der Veranstaltung 17 Uhr


Vielen Dank für Ihre Mitarbeit!
Ihre Elisabeth von Stechow